Nico Walther offiziell verabschiedet

  • 4. August 2021

Im Anschluss an die Ehrung der Sportler des Jahres 2019 im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vorigen Donnerstag auf Schloss Burgk in Freital gab es noch einen finalen Höhepunkt. Denn der ehemalige Bobpilot Nico Walther vom BSC Sachsen Oberbärenburg wurde an diesem Abend nach pandemiebedingter Verspätung offiziell verabschiedet.

Der in Freital geborene und in Altenberg aufgewachsene Vize-Olympiasieger im Viererbob von Pyeongchang 2018 war zuvor für seinen zweiten Platz bei der nun nachgeholten Ehrung 2019 ausgezeichnet worden. Er bekam ein Dankeschön-Plakat und viele weitere Präsente. Sein langjähriger Trainer Gerd Leopold hielt eine sehr bewegende Laudatio mit einigen Anekdoten zum Abschied.

Gerne hätte er mit Nico auch die Olympischen Winterspiele 2022 als Trainer bestritten. „Die Bahn in Peking ist praktisch wie für Nico gemacht“, sagte der Coach, der damals vom Rücktritt seines Schützlings überrascht worden sei. Er sei stolz darauf, dass er mit Nico Walter, dem neunmaligen Weltcupgewinner, zusammenarbeiten konnte.

Andrea Dombois, die Schirmherrin der ehemaligen Sponsorenallianz Bobteam Walther und jetzige Schirmherrin der BOBALLIANZ Sachsen würdigte genauso wie Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg die erfolgreiche Karriere des 31-Jährigen und fanden warme Worte. Andrea Dombois, die am heutigen Mittwoch, dem 4. August Geburtstag hat, freute sich, Walther persönlich in diesem Rahmen als Sportler mit offiziell verabschieden zu können. Francesco Friedrich und er hätten mit ihren großartigen Erfolgen viel dafür getan, dass die einstigen Diskussionen um den Betrieb der Bobbahn in Altenberg verstummt seien.

Gemeinsam verfolgten sie alle noch einmal einen Video-Zusammenschnitt mit seiner emotionalen Abschiedsrede nach dem WM-Finale am 1. März 2020.

Walther hatte direkt nach WM-Bronze mit seinem Team im großen Schlitten bei der Heim-WM in Altenberg 2020 mit dem Leistungssport aufgehört. Der Grund waren gesundheitliche Bedenken infolge eines Trainingssturzes im Herbst 2020.

Derzeit absolviert er gerade in Essen eine Ausbildung zum Flugzeugpiloten, kurz vor der Verabschiedung in Freital hatte er die theoretische Prüfung abgelegt, und „ein gutes Gefühl“.

Außerdem wird der erfolgreiche Sachse gemeinsam mit Ehefrau Lisa im Spätsommer erstmals Eltern eines „kleinen Bobfahrers“, wie er verriet.

„Rückblickend war es der richtige Entschluss, damals aufzuhören“, sagt der sichtlich bewegte 31-Jährige schließlich. „Ich habe eine Menge mitgenommen und hatte viele schöne Erlebnisse. Besonders blieben meine letztlich einzigen Olympischen Spiele 2018 in Erinnerung, wo ich alle Höhen und Tiefen des Sportlerlebens miterleben durfte. Erst im Zweierbob vom ersten Platz am Tag eins tags darauf noch auf den vierten Platz gerutscht, um dann ein paar Tage später die Silbermedaille im Viererbob zu holen. Das war ein unglaubliches Gefühl.“

(skl/Foto: skl)