Titelverteidiger fährt bei Deutschen Meisterschaften verletzt auf Platz fünf
Die sächsischen Bob-Asse haben in diesem Jahr nicht entscheidend in den Kampf um Gold bei den Deutschen Meisterschaften im Zweierbob eingreifen können. Während die Oberbärenburger Piloten der BOBALLIANZ Sachsen, Maximilian Illmann (Platz vier) und Richard Oelsner (Rang fünf) das Podest verpassten, sicherte sich Stephanie Schneider vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal bei den Rennen am Donnerstag am Königssee Bronze.
Die 30-Jährige kam hinter der erfolgreichen Titelverteidigerin Laura Nolte vom BSC Winterberg und der in Altenberg trainierenden Vize-Weltmeisterin Kim Kalicki von Eintracht Wiesbaden vor Olympiasiegerin Mariama Jamanka vom BRC Thüringen ins Ziel. Ob der Weltcup-Zug für sie damit abgefahren ist, steht trotz Platz vier in der kombinierten Wertung noch nicht fest.
Bei den Männern belegte Jungpilot Illmann vom BSC Sachsen Oberbärenburg als bester Sachse – wie im Vorjahr – den vierten Platz (+0,38 Sekunden). Der Chemnitzer JWM-Dritte und sein Anschieber Philipp Wobeto vom SC Potsdam hatten in beiden Durchgängen die Startbestzeit geschafft, lagen auch nach den ersten Zeiten vorne.
„Leider haben wir dann unten raus kontinuierlich an Vorsprung verloren, und die anderen vor uns Platzierten waren eben schneller unterwegs“, sagt Illmann. „Insofern kann ich mit dem vierten Platz nicht zufrieden sein.“ Der 22-jährige Ex-Rennrodler wird nun im Europacup starten. Die zweithöchste internationale Rennserie mit sieben Wettkampfstationen startet Anfang Dezember in Winterberg.
Illmanns Vereinskollege, Titelverteidiger Richard Oelsner, fuhr indes bei den Meisterschaften am Königssee nach einer Verletzung auf den fünften Rang (+0,41 Sekunden). „Leider hat sich Richard Oelsner bei seinem ersten Start verletzt, hat sich dann durch den zweiten Lauf ‚gequält‘, wurde aber am Ende abgeschlagener Fünfter. Christoph Hafer ist heute seiner Favoritenrolle gerecht geworden, das hat sich bereits im Training angedeutet, dass er sehr gut unterwegs ist. Hans-Peter Hannighofer war wie in den letzten Wochen auch heute auf einem sehr guten Niveau unterwegs. Und auch Philipp Zielasko hat gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Insgesamt bin ich mit den Leistungen, die die Männer heute gezeigt haben, zufrieden – obwohl wir im Startbereich noch ein bisschen Luft nach oben haben“, bewertet Cheftrainer René Spies die Zweierbob-Meisterschaft der Männer.
Zunächst sah es nach einem knappen Dreikampf zwischen den Teams von Hafer (Bad Feilnbach), Hans-Peter Hannighofer (BRC Thüringen) und dem Altenberger Oelsner aus: Nach dem ersten Lauf lagen diese drei Piloten nur 0,08 Sekunden auseinander – angeführt von Christoph Hafer und Christian Hammers. In Lauf zwei ließen Hafer und Hammers auf ihrer Heimbahn nichts mehr anbrennen und sicherten sich mit 0,17 Sekunden Vorsprung den Deutschen Meistertitel im Zweierbob.
Die Meisterschaften waren zugleich der Auftakt in die finale Weltcup-Selektion, die an diesem Freitag mit der Viererbob-Entscheidung abgeschlossen wird. Das Bobteam Oelsner wird morgen aufgrund seiner Beinverletzung nicht dabei sein. Am Donnerstagnachmittag wurde eine MRT-Untersuchung gemacht. Das Ergebnis stand noch aus.
Ob und wann der 25-Jährige womöglich diese Saison noch im Weltcup neben den gesetzten Teams von Doppel-Weltmeister Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Doppel-Vizeweltmeister Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) starten könnte, in offen.
Der Oberbärenburger Illmann will morgen im großen Schlitten mit seinen Anschiebern noch mal angreifen. „Ein Podestplatz wäre super“, so Illmann. „Das ist zumindest unser Ziel.“
(Foto: Stephan Klingbeil)